Sonnencreme ist Sonnencreme - Große Unterschiede gibt es da nicht
Oder etwa doch? Wir klären euch in diesem Artikel umfassend über Sonnencreme, was sie kann und nicht kann und worauf man beim Kauf achten sollte auf.
Sonnenlicht besteht zu etwa 50 % aus Infrarotstrahlung, 40% aus sichtbarem Licht und 10% UV-Strahlung, davon 9,5% UV-A Strahlung und 0.5 % UV-B Strahlung. Wisst ihr, gegen was davon uns die Sonnencreme schützen soll?
Sonnencreme ist zunächst einmal dafür da, um die Haut vor UV-B Strahlung zu schützen. Wahrscheinlich fragt ihr euch nun, was mit den UV-A Strahlen ist, die einen weit größeren Prozentsatz ausmachen. UV-A Strahlung hat weniger Energie als die UV-B Strahlung und ist daher für die Haut vermeintlich weniger schädlich. Das Problem: Sie dringt tiefer in die Haut ein und kann die Haut daher langanhaltend schädigen.
Wenn der Sonnenschutz nicht ausreichend ist oder gar nicht erst verwendet wird, kommt es zu Sonnenbrand. Dabei sterben Hautzellen ab. Die Gefäße weiten sich und die Haut erscheint rot. Die weißen Blutkörperchen versuchen nun die abgestorbenen Hautzellen abzutransportieren, wodurch Spannungsgefühle und Schmerzen entstehen können. Wie unangenehm das ist, muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnt werden, also kommen wir nun dazu, wie ihr euch davor schützen könnt: Hier kommen die 5 Dinge, auf die ihr beim Kauf eurer Sonnencreme achten solltet.
1. Was sagt der Lichtschutzfaktor aus?
Der Lichtschutzfaktor wird normalerweise vom Hersteller anhand von Tests bestimmt. Prinzipiell gibt der Lichtschutzfaktor an, wie lange deine Haut vor der Sonnenstrahlung geschützt ist. Hierbei geht der Hersteller von der Eigenschutzzeit, also der Zeit, für die die Haut der Sonne natürlicher Weise, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, ausgesetzt sein kann, aus. Diese Zeit hängt vom deinem Hauttyp ab.
Es gibt 6 Hauttypen, die jeweils unterschiedliche Eigenschutzzeiten haben.
Angenommen, du bist Hauttyp 3 und die Eigenschutzzeit deiner Haut beträgt etwa 20 min. Du verwendest Sonnencreme mit LSF 30. Also wird folgendermaßen gerechnet:
20 min x 30 (LSF) = 600 min, also 10 Stunden. Das ist ganz schön lange. Natürlich kommen andere Faktoren hinzu, die ein erneutes Auftragen der Sonnencreme erforderich machen können. Experten raten dazu, nur etwa 60% der Wirkungszeit anzunehmen, also in unserem Fall etwa 6 Stunden, anzunehmen.
Seit 2010 gibt der ISO-Standard Vorschriften dazu, welche Lichtschutzfaktoren zugelassen sind.
Produktklasse niedrig: LSF 6, 8,10 Cremes und Lotionen dürfen in Europa ab dem LSF 6 als Sonnenschutzmittel bezeichnet werden.
Produktklasse mittel: LSF 15, 20, 25.
Produktklasse hoch: LSF 30, 50
Produktklasse sehr hoch: LSF 50+. Die Angabe 50+ gilt für alle Sonnenschutzmittel, bei denen Faktoren über 50 gemessen wurden.
Übrigens: Im Labor werden für einen Erwachsenen Menschen etwa vier Esslöffel voll Sonnencreme verwendet. Bei uns ist das eher selten der Fall, also muss von der Zeit eher noch etwas abgezogen werden.
2. Abkürzungen für den Lichtschutzfaktor
Auf Produkten findet ihr verschiedene Abkürzungen für den Lichtschutzfaktor, die jedoch alle das Gleiche aussagen: F (Faktor), LSF (Lichtschutzfaktor), SSF (Sonnenschutzfaktor), SPF (Sun Protecting Factor), IP (Indice Protection). Also beim Kauf nicht durch unterschiedliche Bezeichnungen beirren lassen, sondern lieber auf andere wichtige Faktoren achten.
3. Wasserfestigkeit von Sonnencreme
Schwimmer und Wassersportler benötigen eine besonders gute Sonnencreme, die auch durch Schweiß oder Wasser in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt wird. Wusstet ihr, das sogar einen Meter unter der Wasseroberfläche noch 70% der UV-B Strahlung ankommt? Im Wasser zu sein schützt also definitiv nicht vor Sonnenbrand.
Damit eine Sonnencreme sich "wasserfest" nennen darf, muss ein Produkt nach zwei Mal 20 Minuten im Wasser noch die Hälfte des LSF garantieren. "Extra wasserfest" ist ein Produkt, wenn es nach viermal 20 Minuten Baden noch mindestens die Hälfte des LSF vorweist.
Aber trotz Wasserfestigkeit gilt: Nach dem Baden am besten neu eincremen!
4. Es gibt verschiedene Arten von UV-Filtern
Sonnencremes können chemische oder mineralische Filter enthalten. Sonnencremes mit chemischen Filtern können bei Menschen mit sensibler Haut gerne Mal allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem stehen einige davon in Verdacht, unser Hormonsystem zu beeinflussen. Mineralische Filter hingegen sind dahingehend weniger bedenklich. Einziger Nachteil: Man kann nach der Anwendung etwas weiß aussehen. Aber mal ehrlich, lieber weiß als rot, oder?
Mineralische Filter werden oft als Nano-Teilchen eingesetzt (INCI: .... nano). Bei Sprühcremes sollte darauf geachtet werden, das keine Nanopartikel enthalten sind, da diese sonst eingeatmet werden können.
5. Sonnencreme für Kinder
Kinderhaut ist besonders sensibel und der Eigenschutz der Haut sehr gering. Daher ist es wichtig, beim Kauf der Sonnencreme darauf zu achten, dass ein Lichtschutzfaktor von mindestens 20 vorhanden ist und mineralische Filter verwendet werden. Auch ist es wichtig, dass die Creme UV-A und UV-B Strahlung schützt. Am besten cremen Sie die Kleinen etwa eine halbe Stunde vor dem nach draußen gehen mit ausreichend Sonnenschutzmittel ein. Und nicht vergessen: Regelmäßig nachcremen.
Weitere Artikel zum Thema Sommer & Hautpflege:
- Vitamin C Serum im Sommer & bei Sonne, verträgt sich das?
- Fruchtsäure Peelings im Sommer: Unsere Anwendungstipps für dich
- Die 10 wichtigsten Tipps für Beacher